Tag der Bundeswehr Oldenburg: Kinderspaß für 271.000€

Mit Kinderabenteuerland, Mitmachangeboten und allerlei Leckereien war der Tag der Bundeswehr ein Spaß für die ganze Familie.


Kinder auf Panzern, Kinder in Panzern, Kinder unter Panzern. Kinder in Uniform und Kinder in schusssicherer Weste – so präsentierte sich der Tag der Bundeswehr am 17. Juni in Oldenburg. Auf dem Gelände der Henning-von-Tresckow-Kaserne tümmelten sich Familien mit Bollerwagen und Jugendliche mit ihren Schulklassen, wie die Bundeswehr prahlt. Kein Wunder – für die Unterhaltung der Kleinsten war bestens gesorgt.

Hatte der Nachwuchs keine Lust mehr auf Panzer-Klettern, Waffen gucken oder war von den Leichen in den Gefechtsübungen gelangweilt, konnte er sich im Kinderabenteuerland, etwas abseits vom Trubel, auf dem „Piratenschiff XXL“ und dem „Kletterberg Leuchtturm“ so richtig austoben. Mit Pommes, Crêpes und Slush-Eis wurde der anschließende Hunger vernichtend geschlagen. „Denn auch hier galt: Ohne Mampf kein Kampf!“, wie die Bundeswehr schreibt.

Wieder fit, konnten sich die Kleinen genau wie die echten Soldat*innen in Uniform werfen und neben den Hüpfburgen in einem eigens eingerichteten Studio ein paar Fotos schießen.

Insgesamt hat der Tag die Steuerzahler*innen 271.000€ gekostet, wie ein „Kamerad des Presse- und Informationzentrums des Heeres“ auf eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz mitteilt. Die Anfrage wurde über das Portal FragDenStaat gestellt und ist für alle frei einsehbar.

Die Kosten für das Kinderabenteuerland wollte das Ministerium nicht nennen, das würde angeblich Geschäftsgeheimnisse gefährden.

Wo genau das Kinderabenteuerland aufgehört und der „normale“ Tag der Bundeswehr angefangen hat, war schwer zu erkennen. Auch direkt neben einem Panzerwagen stand ein Kinderkarussel und natürlich konnten die Kleinen bei einer Vielzahl von Angeboten mitmachen: Eine Spritztour im Panzer, mit dem Rammbock die erste Tür aufbrechen oder am Parcours für den Ernstfall proben, wie die kleine Swenja.

Von ihr war die Presseabteilung der Bundeswehr ganz besonders begeistert: „Swenja, 11, ein schmales Mädchen mit blondem Haar, stellte sich schüchtern in die Schlange der Wartenden. Doch als sie an der Reihe ist, zündete sie: Kniebeugen, Munitionskisten schleppen, einen Verwundeten bergen – sie schaffte alles in einer Top-Zeit von knapp zwei Minuten.“

Eigentlich schade, dass sie ihr Talent in der Schule verschwenden muss, solche Leute könnte die Truppe gut gebrauch. Naja, spätestens zu ihrem 16. Geburtstag wird Swenja wieder von den Kameraden hören.